Hans Christiansen (1866–1945) gilt heute als führender Wegbereiter und Protagonist des Jugendstils in Deutschland. Er hat vor allem Druck- und Plakatkunst mit der Wende zum 20. Jahrhundert bis in dessen 30er Jahre, ja letztlich bis heute beeinflußt. Dies gilt aber auch für sein kunsthandwerkliches Wirken mit seinen Entwürfen von Möbeln, Keramiken und Gebrauchsgläsern sowie Textilien, Kunstverglasungen, Lampen und anderen Objekten des bürgerlichen Alltags, die er vorwiegend während seiner Tätigkeit in der „Künstlerkolonie Mathildenhöhe“ Darmstadt schuf.
Nach dem 1. Weltkrieg konzentrierte er sich mehr und mehr auf Porträt- und Landschaftsmalerei; er schuf mit impressionistischen und expressionistischen Elementen seinen ganz eigenen Malstil. Darüberhinaus entwickelte er – zunächst nur für seine anthroposophischen Publikationen – die eigene, auch hier verwendete Christiansen-Schrift.
Da er sich trotz des nationalsozialistisch verhängten Malverbotes nicht von seiner jüdischen Ehefrau Claire (geboren in Mannheim am 18. April 1872 als Klara Guggenheim) trennte, sind in seinen letzten Lebensjahren nur noch wenig Gemälde entstanden. Es ist deshalb erstaunlich, dass das Gesamtwerk Hans Christiansens als „Universalkünstler des Jugendstils“ bis heute zwar in Fachkreisen, jedoch kaum mehr einem breiteren Publikum bekannt ist.
Die umfangreiche Darstellung von Margret Zimmermann-Degen von 1985 „Hans Christiansen – Werk und Leben eines Jugendstilkünstlers“ ist seit langem vergriffen und auch im Antiquariat kaum erhältlich.
Die große Retrospektive 2014 – 2016 zu Hans Christiansen – unter Beteiligung der Sammlung Kirsch – in den Jugendstil-Zentren Darmstadt, München, Berlin und Flensburg hat sein Œuvre und seinen Namen zweifellos wieder populärer gemacht. In dem großartigen Katalog* zu dieser „Retrospektive“ von 2014 behandeln die sechs Autoren die verschiedenen kunsthistorischen Aspekte seines Gesamt-Œvre sowie sein spätes Schaffen in Wiesbaden.
* Im Buchhandel vergriffen! Noch verfügbare Exemplare sind über die Stiftung erhältlich.
Die Sammlung Kirsch veröffentlicht hier das eBook* „Hans Christiansen – Leben und Werk in der Sammlung Kirsch“. Mit dieser Publikation wird die künstlerische Entwicklung Hans Christiansens als Maler und Kunsthandwerker erneut dargestellt. Die Autoren Ralf Beil, Sandra Bornemann-Quecke, Michael Fuhr, Jens. J. Kirsch, Mathias Listl und Karl-Wilhelm Warthorst thematisieren das Wirken von Hans Christiansen in den unterschiedlichen Kunstgattungen.
* Druckausgabe (Buch) ist über die Stiftung erhältlich!
Die Sammlung Kirsch entstand in über dreißigjähriger Begeisterung der Eheleute Barbara und Jens Kirsch. Zunächst eingefangen von der Monotypie „Laubwald im Frühling“ (A 02) und dem Bildnis einer unbekannten „Dame mit roter Kappe“ (A 05), ließen sich beide zunehmend faszinieren von der chromatischen Intensität seiner Porträts und der teilweise glühenden Farbigkeit seiner Landschaftsbilder – nicht selten expressionistisch gesteigert. Mit über 80 Gemälden und Grafiken, dazu allen Lithographien für die Zeitschrift „Jugend“ sowie etwa 60 Plakaten und Postkarten gilt sie heute als umfangreichste Privatsammlung von Hans Christiansens Bildwerken. Hinzu kommen weit über 100 seiner kunsthandwerklichen Exponate.
Die Stiftung – Zweck und Ziele
Um ihre Sammlung auch zukünftig als Ganzes zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, hat die Familie Kirsch sie 2012 in eine – gemeinnützige – Stiftung eingebracht.
Damit will sie diesen „Universalkünstler des Jugendstils“ und sein Gesamtwerk wieder populär machen – u. a. durch Initiierung und Mitgestaltung von Ausstellungen – sowie seinen kunsthistorischen Einfluss intensiv verdeutlichen. Die heutige Sammlung soll durch weitere Ankäufe zu einer künstlerischen und kunsthandwerklichen Gesamtschau des Künstlers und seines Œuvres ausgebaut werden.
Hierzu bedarf die – als gemeinnützig anerkannte – Stiftung weiterer finanzieller Unterstützung. Zur Zeit wird die Stiftung ehrenamtlich geleitet von Dr. Jens J. Kirsch und dem sechsköpfigen Kuratorium (Vorsitzender: Axel Kirsch). Sie ist Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen.
Die Sammlung Kirsch – als umfangreichste Privatsammlung von Werken des Hans Christiansen – kooperiert mit Museen und Kunstvereinen, die sich speziell dem Jugendstil widmen. Dauerleihgaben befinden sich im Hans Christiansen-Haus des Museumsberg Flensburg.
Folgende Ausstellungen wurden mit Leihgaben unterstützt:
„Der Jugendstil läßt uns nicht los“
Stadtarchiv Wiesbaden und Kunstarche Wiesbaden e.V.
19.01.2020 – 13.03.2020
„Hans Christiansen“
Kunstarche Wiesbaden e.V.
26.05.2019 – 02.08.2019
„Rausch der Schönheit. Die Kunst des Jugendstils“
Museum für Kunst und Kulturgeschichte Dortmund
09.12.2018 – 23.06.2019
„Der Feine Schimmer“
Kunsthalle Mannheim (25.09.2015 – 17.01.2016)
„Hans Christiansen – die Retrospektive“
Museum Mathildenhöhe Darmstadt (12.10.2014 – 01.02.2015)
Bröhan – Museum Berlin (19.02.2015 – 24.05.2015)
Museum Villa Stuck München (18.06.2015 – 20.09.2015)
Museumsberg Flensburg (11.10.2015 – 17.01.2016)
„Private Passion“
Kunsthalle Mannheim (27.11.2011 – 26.02.2012)
2020 Publikation des Buches
„Hans Christiansen – Leben und Werk in der Sammlung Kirsch“
188 Seiten mit 124 zumeist farbigen Abbildungen
ISBN 978-3-00-071699-7
Neu-Erwerbungen 2020 und 2021
Gemälde:
A 69 „Sommertag mit Festungsarchitektur“
A 70 „Kloster Eberbach im Sommer“
A 71 „Mutter und Kind“
A 72 „ Porträt einer Dame“ (? Claire Christiansen?)
A 73 „Im Park“ ( H. C. zugeschrieben)
A 74 Olaf Christiansen: „Porträt der Schwester Herta“
B 18 Zeichnung „Kleiner Frauenakt“
Druckgrafiken:
P 19 Künstler-Postkarte „Frauenkopf“ (II)
P 21 Künstler-Postkarte „Frauenkopf“ (IV)
P 39 Foto-Postkarte „Haus in Rosen“
P 59 Lithografie S/W „Die Nacht“
Schriften:
S 20 „Wahre Unsterblichkeit“ (Denksprüche)
S 21 Tagebuch 1916 bis 1920 (Transskription)
Kunsthandwerk:
G 24 Großes Weinglas „optisch gedreht“
M 15 Silberschale mit Relief „Der Kuß“
M 16 kleine Bronzeplakette „Der Kuß“
T 05 Tischdecke
Bibliothek:
8 weitere Kunstbücher
Ausblicke 2022
Kunsthistorische Führungen durch die Sammlung
„Hans Christiansen – Leben und Werk in der Sammlung Kirsch“
Bitte senden Sie mir das neue Buch „Hans Christiansen – Leben und Werk“ (188 Seiten, 123 zumeist farbige Abbildungen)
Bitte senden Sie mir den Ausstellungskatalog „Hans Christiansen – Die Retrospektive“ (216 Seiten, 213 meist farbige Abbildungen; Hatje Cantz Ostfildern 2014).
Ich unterstütze die Ziele der gemeinnützigen Stiftung „Sammlung Kirsch“
mit einer Spende auf das Konto:
Stiftung Sammlung Kirsch
IBAN: DE74 6005 0101 0405 3968 38
BIC: SOLADEST600
Baden-Württembergische Bank
Ich bitte um eine Spendenbescheinung und den Ausstellungskatalog „Hans Christiansen – Die Retrospektive“ (kostenlos ab 200,00 €)
Sammlung Kirsch
Gemeinnützige Stiftung bürgerlichen Rechts
Bassermannstraße 36
68165 Mannheim
Telefon 0621 418 404
Fax 0621 418 55 34
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